Sonntag, 4. August 2013

George-Albrecht-Str.



Die George-Albrecht-Straße: 


Ein mühevoll verdrängtes heißes Eisen der Bremer Politik




In der George-Albrecht-Straße ist in Mehrfamilienhäusern, wo früher Mitarbeiter der Bremer Wollkämmerei in Werkswohnungen lebten, seit etwa einem Jahrzehnt ein Ghetto entstanden. Dort leben sehr konzentriert vor allem Roma, die ursprünglich als Folge der Bürgerkriege in Ex-Jugoslawien nach Bremen geflohen sind.



Auf diese Massierung kaum integrierter Gruppen, die sich häufig nur als Geduldete in Deutschland aufhalten dürfen, und die erwartbaren Folgen haben verschiedene Untersuchungen der Bau- und Sozialbehörde seit Jahren aufmerksam gemacht.

Dabei wurde für den Baublock George-Albrecht-Straße eine Aufnahme in das städtebauliche Förderprogramm Wohnen in Nachbarschaft (WiN) wegen einer zu geringen Einwohnerzahl abgelehnt und auch für den Ortsteil Blumenthal nicht ins Auge gefasst, obwohl Blumenthal mit sozialen Problemen teilweise stärker belastet ist als andere Ortsteile, die durch Maßnahmen des WiN-Programms gefördert werden.

Nach einer Reihe von Vorfällen im Herbst 2012, die in den Massenmedien Blumenthal und seinen sozialen Brennpunkt als "Gefahrenort" und "Horrorquartier" erscheinen ließen, haben die Regierungsfraktionen in der Bremer Bürgerschaft einen Antrag durchgesetzt, der in den letzten Monaten zu ersten Maßnahmenbeschlüssen geführt hat, auch wenn es kein Konzept gibt. So fehlt vor allem eine sorgfältigen Situationsanalyse, in der u.a. neben der 
Einkommenssituation die spezifischen Probleme einer ethnischen Minderheit, wie sie die Roma darstellen, beachtetet werden muss. Daher liegt auch bisher kein Maßnahmenplan vor.

Obwohl das mit der spezifischen Integrationsproblematik verbundene Konfliktpotenzial in diesem Quartier seit Jahren bekannt ist, wurde es von den Behörden eher verdrängt als professionell angegangen. Diese weitgehende Untätigkeit hat zu erheblichen Auswirkungen auf die Attraktivität der angrenzenden Wohngebiete, das alte Blumenthaler Zentrum und nicht zuletzt das Image des gesamten Stadtteils geführt.




                            Einfahrt zur George-Albrecht-Str. von der Fresenbergstr.


Die Geschichte der Straße


Wohl nur wenige Straßennamen aus dem Bremen Norden sind im kleinsten Bundesland so bekannt wie die der inzwischen verkürzten George-Albrecht-Straße im Ortsteil Blumenthal, die es bei google auf erstaunliche 445.000 Ergebnisse bringt. Dabei hat diese Verbindungsstraße zwischen der Kapitän-Dallmann- und Fresenbergstraße für den Verkehr kaum eine übergeordnete Bedeutung, sodass es sich praktisch um eine Wohnstraße für die Anwohner handelt.
Über ihre Geschichte sagt der Name bereits einiges aus; denn sie bezieht sich auf George Albrecht, der seit der Gründung im Jahr 1883 Vorstandsmitglied der Bremer Woll-Kämmerei und anschließend ab 1887 für ein Jahrzehnt bis 1897 Aufsichtsratsvorsitzender war.  

Vermutlich hatte dieser Schwiegersohn des Bremer Baumwollkönigs Ludwig Knoop, der auch als Vorsitzender des „Vereins der Bremer Wollhändler“ fungierte und sich 1870 an der Gründung der Deutschen Bank beteiligte, sogar die eigentliche Geschäftsidee für die Gründung der BWK. Sicher ist hingegen, dass man damals in den besseren Kreisen Bremens ein Faible für angelsächsische Vornamen hatte und diese auch englisch aussprach. Danach muss es also korrekt „Djordj“-Albrecht-Straße heißen (Straßennamen).

Wie dem nun auch sei, stellt die Bebauung mit Werkswohnungen den Bezug zur BWK her. So wurden die jetzigen Wohngebäude mit jeweils vier Wohnungen um 1960 errichtet. Bis 1979 stand hier auch ein damals weitgehend leer stehendes Junggesellenwohnheim, das abgerissen wurde, nachdem es für einen Tag unter Denkmalschutz gestellt war. (Junggesellenwohnheim)

Nachdem die BWK im Zuge ihrer Maßnahmen zur Liquiditätsbeschaffung Mitte 1998 (NN, BWK) verkauft hat, wechselten mehrfach die Eigentümer, wobei es sich um Wohnungsbaugesellschaften gehandelt hat. 
Diese Transaktionen verliefen weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, sodass man nur vermuten kann, dass dabei ähnliche Kriterien eine Rolle gespielt haben wie bei ähnlichen Immobiliengeschäften in sozialen Brennpunkten.

Danach waren viele Wohnblöcke in Bremen-Nord vor allem Ende der neunziger Jahre begehrte Spekulationsobjekte, die u.a. an internationale Immobilien- und Hedgefonds verkauft wurden. Dabei waren die Käufer an preiswertem Wohnraum interessiert, für den die Mieten „verlässlich von Sozialamt oder Arbeitsagentur bezahlt wurden“. Die Hauptsache dabei war es, wie das Magazin Stern schrieb, dass an „pflegeleichte Menschen“ vermietet wurde, „die nicht wissen, wie man sich juristisch korrekt gegen eine kaputte Heizung oder Schimmel wehrt.“ 

Weder die architektonische Qualität der Gebäude noch der Bezug zum Industrieunternehmen, das einst die Stadt Blumenthal prägte, haben jedoch zu dem hohen Bekanntheitsgrad gesorgt, denn der ist nicht durch positiv bewertete Ereignisse begründet. Man kann sich daher heute fragen, ob es noch unbedingt eine Ehre für den einstigen BWK-Chef ist, wenn diese Straße seinen Namen trägt.



                                      Alte Mehrfamilienhäuser der BWK


Die George-Albrecht-Straße in den Medien


Für den belastete Ruf hat die Berichterstattung der Medien über eine Reihe von Vorfällen gesorgt, die sich gut zu Schlagzeilen aufbereiten ließen. So gab es Berichte von Massenschlägereien und über eine fast neunzigjährige Rentnerin, die von einem 15-jährigen Intensivtäter fast tot geprügelt wurde. Hinzu kam eine Fernsehreportage, in der sich eine kriminelle Jugendbande mit Namen Los Arabs outete und die finanziellen Vorzüge von Einbrüchen gegenüber einer geregelten Arbeit pries.


Die meisten dieser Vorfälle ereigneten sich im Jahr 2012. Aber bereits ein Jahr zuvor hatte die Innenbehörde die George-Albrecht-Straße auf ihre „Liste der Gefahrenorte“ in Bremen gesetzt. Und sogar ein paar Jahre zuvor schilderte mit dem „Stern“ ein nationales Printmedium unter dem Titel „Lange hier und doch nicht da“ das Leben in diesem Straßenzug und stellte die provozierende Frage, ob hier möglicherweise ein Heer von Kümmerern unselbständige Bewohner in ein „Deutschland des Ghettos“ integrieren wolle.

Noch drastischer sind die Urteile in der Boulevardpresse und weniger ausländerfreundlichen Internetforen. Dort kann man etwa lesen, dass durch diese Konzentration sozialer Problemgruppen aus einer „Siedlung vom Tal der Blumen“ ein „Ghetto der langen Messer“ oder „Bremens schlimmste Horror-Siedlung“ geworden sei, in der man „möglichst nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus gehen“ solle. Daher wird von Leuten berichtet, die seit Jahrzehnten in Blumenthal wohnen, jetzt jedoch weg wollen, woran sie durch einen „enormen“ Verfall der Immobilienpreise gehindert werden.


Das Wahlergebnis von 2011


Das Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2011 lenkte für kurze Zeit den Blick des politischen Bremen auf den Bereich der George-Albrecht-Straße, da sich hier eine ähnliche Situation wie über Jahre zuvor in Bremerhaven zeigte, wo die rechtsextreme DVU mehrfach die 5%-Hürde übersprang und zwischen 1987 und 2077 wiederholt im Stadtrat vertreten war. So erreichte im Wahllokal in der Pension Horn an der George-Albrecht-Straße die NPD 6,3 % der Stimmen.


Als Reaktion auf dieses Resultat kam es zu einer Interpretationskontroverse; denn der Weser-Kurier führte dieses Wahlergebnis auf Proteststimmen von Bürgern zurück, denen die „Zustände zum Hals heraushängen“. Damit waren „schlecht integrierte Zuwanderer“, eine „vermüllte“ Gegend, hohe Kriminalität und häufige Polizeieinsätze gemeint.

Der Ortsamtsleiter nannte als Gründe für das Wahlverhalten einen Verlust von 10.000 Industriearbeitsplätzen und ein spezifisches Verteilverfahren in Bremen, durch das "Problemfamilien aus anderen Stadtteilen in der Tendenz nach Blumenthal entsorgt werden".

Dadurch fühlten sich die Bremer Linksgruppen herausgefordert, die Blumenthals „deutlich rassistische“ WählerInnen“ verurteilten und auf die unhaltbaren Zustände für die fast 300 Roma verwiesen, die hier seit 15 Jahren ohne aufenthaltrechtlichen Status leben.

Für eine Problemlösung, die eine akzeptable Regelung für die deutschen Wähler und die ausgegrenzten Roma anstrebte, gab es hingegen weder Vorschläge noch politische Initiativen.




                Eingangsbereich an der westlichen Seite der George-Albrecht-Str.



Das nicht unbekannte soziale Problemgebiet

Auch wenn die Lettern erst im Jahr 2012 eindrucksvoll groß wurden, konnte man bereits vorher diese Situation an der George-Albrecht-Straße erwarten und möglicherweise entschärfen, falls die Entscheidungsträger die Untersuchungen gelesen hätten, die vor allem die Baubehörde in Auftrag gegeben hat. 


Die WiN-Evaluation von 2004


So zählt eine Evaluation des städtebaulichen Förderungsprogramms Wohnen in Nachbarschaften (WiN) von 2004 die George-Albrecht-Straße zu 11 Probleminseln in Bremen, die damals mit 60,7 % hinter dem Niedersachsendamm in Huckelriede den zweithöchsten Ausländeranteil aufwies.

Ergänzend wird dazu herausgestellt, dass an der George-Albrecht-Straße nur
der erstaunlich geringe Aussiedleranteil von 0,7 % lebte, sodass von einer wenig offenen Bevölkerungsstruktur gesprochen werden kann. (Evaluation, S. 71) 

Aufgrund dieser sozialstrukturellen Daten wird in allen diesen problematischen Kleingebieten Handlungsbedarf gesehen, auch wenn man sie aufgrund er fehlenden Größe nicht als WiN-Gebiete vorschlägt. (Ebenda, S. 72)



Das Monitoring Soziale Stadt von 2008 



Einige Jahre später startete Bremen 2008 sein Monitoring Soziale Stadt. Auch darin blieb die George-Albrecht-Straße keineswegs unerwähnt. Es werden sogar für den gewählten Problemindex „Vermutungsge­biete für soziale und städtebauliche Problemlagen“ höhere Werte als für den Lüssumer Ring, das Schweizer Viertel und Wohlers Eichen ausgewiesen, also Quartiere in anerkannten WiN-Gebieten. (Monitoring 2008, S. 20)

Damals wurde bei der George-Albrecht-Straße von einem „sozial problematischen Quartier“ gesprochen, in dem viele Alleinerziehende, SGB II-Empfänger und Betroffene von Fürsorgemaßnahmen und Migranten lebten, wobei es sich hierbei vor allem um viele Roma-Familien handelte. Dabei wird berichtet, 
dass aus dieser Konzentration erwachsen gewaltsame Konflikte, Vandalismus und Störungen der umliegenden Nachbarschaft es durch die Bewohner des Quartiers häufiger zu Störungen mit der angrenzenden Nachbarschaft gekommen sei. Nachdem jedoch die Polizei mehrmals Gespräche mit den Bewohnern geführte, sei es ruhiger geworden. (Ebenda, S. 71) 

Daher wird empfohlen, von Seiten der Ressorts Inneres und Soziales zu prüfen, welche Missstände im Einzelnen bestehen, um zielgenau intervenieren zu können. Dabei verwies man auf ein Projekt der aufsuchenden Jugendarbeit (Streetworker), um das Gebiet zu stabilisieren. Da damit Erfolge erzielt wurden, schlugen die Autoren eine Prüfung der Frage vor, inwieweit ein derartiges Projekt weitergeführt werden kann. (Ebenda, S. 42)


Das Monitoring „Soziale Stadt Bremen 2010“




Auch das folgende Monitoring „Soziale Stadt Bremen 2010“ versteht sich als 
ein „Frühwarn­system“, das im Zuge einer „Quantitativen Analyse“ Veränderungen aufzeigen und auf eventuelle Anpassungsbedarfe der bremischen Interventionsstrategie hinwei­sen will. 

Deshalb sollen kleinräumiger Vermutungsge­biete für soziale und städtebauliche Problemlagen durch einen Index zur Ausweisung von sog. „Vermutungsgebieten“ der sozialen Problematik auf der räumlichen Ebene von Baublöcken identifiziert und verglichen werden.

Auf dieser Informationsgrundlage sollen sich dann in weiteren Schritten Gebiete für die sozialen Programme „WiN/ Soziale Stadt“ bestimmen lassen, um damit die vorhandenen Res­sourcen zur städtischen Intervention in Sozialräume mit besonderem Entwicklungs­bedarf zu lenken. (Monitoring 2008, S. 9)

Vermutungsgebiete nach dem Stadtmonitoring von 2010

Rang
Block
Ortsteil
Einwohner
Vermutungsindex
Größenklasse
1
Grönland Str
Burg-Gramke
502
415,1
5
2
Grohner Dühne
Grohne
1572
415,0
7
3
Wilhelm-Kaisen-Brücke / Osterstr.
Alte Neustadt
170
369,4
5
4
Peenemünder Str.
Lesum
99
360,2
5
5
Hinter den Ellern
Hemelingen
834
358,8
6
6
Düsseldorfer Str.
Blockdiek
902
336,6
6
7
George-Albrecht-Str.
Blumenthal
452
324,2
5
8
Kamphofer Damm
Woltmershausen
435
323,8
5
9
Duisburger Str.
Neuenland
210
323,3
5
10
Wuppertaler Str
Blockdiek
945
322,5
6

Quelle: Monitoring 2010, S. 11



Dennoch sahen die Autoren nach diesen Daten an der George-Albrecht-Straße keine „WiN–Relevanz“, die „sich vornehmlich für die großen städtischen Vermutungsge­biete mit einer deutlich ausgeprägten Problematik“ ergeben soll. Als Grenzwert dient dabei eine Zahl von 550 Bewohnern.

Als zweites Unterscheidungsmerkmal wird ein Indexgrenzwert von „260“ festgesetzt, also deutlich weniger als der Bereich der George-Albrecht-Straße aufweist. Aber auch das reichte nicht für die sogenannte WiN-Relevanz, die man nur Gebieten mit mehr 550 Bewohner(innen) und einem Indexwert von 260 zuspricht.


Zusätzlich wurden insgesamt 19 Kleinere Gebiete mit hohem Index wurden im Rahmen des vorliegenden Monitorings als „Gebiete für eine ressortspezifische Bedarfs­prüfung“ identifiziert (Monitoring 2010, S. 18). Diese Gruppe punktueller Gebiete, zu der auch der Baublock George-Albrecht-Straße zählt und der durch Einkommensarmut, Migration und geringem Sprachstand gekennzeichnet ist, hat sich dabei in den letzten Jahren vergrößert (Ebenda, S. 23).

Nach diesen Daten zählt damit der Baublock an der Blumenthaler George-Albrecht-Straße zu den sieben am stärksten belasteten sozialen Brennpunkten Bremens.



Die Abtrennung der Emmalene-Bulling-Str.


Während sich die senatorischen Bremer Behörden mit Reaktionen auf die soziale Problemsituation an schwer taten, hatten die Anwohner des südlichen Teils der George-Albrecht-Str. zwischen der Kapitän-Dallmann- und der Weserstrandstr. Eine ganz spezielle Lösungsidee für sich. Der Besitzer der dortigen Häuser schlug in einem Bürgerantrag an Blumenthaler Beirat eine Umbenennung dieses Teils der Straße vor. Dabei konnte er sowohl einen politisch sehr korrekten neuen Namen und eine entsprechende Begründung vorlegen.

Danach sollte hier der Name eines männlichen Managers der BWK durch den der sozial engagierten und emanzipierten Bremer Anwältin Emmalene Bulling ersetzt werden. Zur Begründung diente die unterschiedliche Richtung der Einbahnstraßenregelung in beiden Teilen der Straße, was bereits mehrfach dazu geführt habe, dass sich Notarztwagen auf dem Weg in die George-Albrecht-Straße verspätet hätten.


Das überzeugte den Beirat, der am 12. September 2011 einstimmig für den Bürgerantrag votierte. Die kritische Presse sah allerdings noch einen weiteren Hintergrund. So soll es auch an diesem Teil der Straße Anwohner geben, die sich darüber ärgerten, wegen ihrer Adresse mit Gewalttaten und Auseinandersetzungen in der George-Albrecht-Straße in Zusammenhang gebracht zu werden. Für sie sollte daher die Umbenennung zu einem deutlichen Imagegewinn für ihre Wohngegend führen, die nicht mehr so leicht zu dem sozialen Brennpunkt weiter nördlich gerechnet werden kann. Gleichzeitig dürfte sich durch diese Maßnahme, die über ein Jahr später am 13. 11. 2013 feierlich „zelebriert“ wurde, wie es in einer Meldung des Ortsamtes speziell zu diesem Ereignis hieß, die Etikettierung der Bewohner in der verbleibenden George-Albrecht-Str. damit noch eindeutiger geworden sein.



                     Neues Straßenschild mit der Kurzbiografie der Namensgeberin


Eine erste Reaktion der Bremer Politik: Die Mini-WiN-Idee



Anscheinend haben diese Untersuchungen des Monitorings im politischen Raum zunächst wenig bewirkt, obwohl sie von Politik und Verwaltung in Auftrag gegeben wurden, um frühzeitig soziale Fehlentwicklungen zu erkennen.


Ein Problembewusstsein, das zumindest zu einer politischen Diskussion und einem Beschluss über konkrete Maßnahmen führte, wurde jedoch erst nach der Häufung von Zwischenfällen Ende 2012 sichtbar, also nachdem die Medien dem Staat die Entstehung eines rechtsfreien Raumes mit einer delinquenten Subkultur vorgeworfen hatten.

Ein erster Lösungsansatz, der anschließend in der Stadtbürgerschaft diskutiert wurde, war die Absicht, verschiedene Haushaltsmittel zu verlagern und zu bündeln, um sie „dann im Rahmen eines „Mini-WiNFördergebiets“ auf diesen Bereich übertragen zu können. Eine Stelle für einen Quartiersmanager einzurichten, halte ich für sehr sinnvoll. Sich der Müllproblematik anzunehmen und das Thema Kinderbetreuung zu diskutieren, sind Aufgaben, die wir dort vor Ort abarbeiten. 

Das Sozialzentrum Bremen-Nord hat sehr gute Erfahrungen gemacht, die Anwohnerinnen und Anwohner sind gesprächsbereit, und sie haben auch an verschiedenen Treffen teilgenommen.

Den Vorteil von WiN-Fördermitteln sah man darin, dass man auf diese Weise
Projekte leichter initiieren und Personal, d.h. vor allem ein Quartiersmanagement, unkomplizierter bezahlen könnte. Für die Sozialsenatorin war so die WiN-Organisation ein „wichtiger Brückenbauer“, um auch andere Ressorts und freie Träger, wie die an der George-Albrecht-Straße bereits engagierte Evangelische Kirche, zu integrieren.


Ein Mini-WiN soll dabei offensichtlich nicht nur ein räumlich kleines WiN-Gebiet bedeuten, sondern auch ein Gebiet, dem ganz wesentliche Bestandteile dieses Programmpakets fehlen. So war bisher noch nicht von der Einrichtung eines WiN-Forums die Rede und auch nicht von finanziellen Mitteln, über die die Bewohner entscheiden können.

Man kann daher leicht auf den Gedanken kommen, dass hier eine Mogelpackung mit dem Etikett „WiN-Gebiet“ entworfen und der Öffentlichkeit verkauft werden sollte.




                                   Abgemeldete Autos auf dem Parkplatz

Kein WiN-Füllhorn für den Ortsteil Blumenthal


Allerdings war diese Idee einer WiN-Förderung nicht gerade neu, denn sie wurde von der SPD bereits 2011 in ihrem Bremen-Nord-Plan anlässlich der Bürgerschaftswahl für die George-Albrecht-Straße gefordert.

Diese Diskussion führte fast zwangsläufig zu einem Konflikt, da der Baublock aufgrund der Daten seiner Bewohner nicht die objektiven Kriterien des Förderkonzepts erfüllt, weil er die Untergrenze von 550 Einwohnern nicht erreicht. 

Abgesehen davon, dass es sich dabei um ein willkürliche Festlegung handelt, wird dieses Prinzip für die WiN-Gebiete allerdings praktisch gar nicht angewandt; denn diese Quartiere werden jeweils als Aggregate aus verschiedenen Blöcken zusammengestellt. Und auch diese Beschreibung nach dem Sozialmonitoring-Bericht trifft die heutige Bremer Förderrealität nicht, da die elf WiN-Gebiete mit zwei Ausnahmen auf der räumlichen Ebene von Ortsteilen definiert sind. Lediglich Wohlers Eichen in Oslebshausen und das Schweizer Viertel bilden Ausnahmen, wobei deren benachteiligte Baublöcke nicht einmal in der Rangliste der Gebiete auftauchen, in denen eine besonders ausgeprägte soziale Belastung zu erwarten ist.

Auch die Werte des nicht unumstrittenen Bremer Benachteilungsindexes können nicht unbedingt die Situation in Blumenthal entdramatisieren, wenn man neben den Indexwerten zusätzlich einige wichtige Einzelindikatoren betrachtet.



Rangplätze strittiger WiN-Gebiete nach Einzelindikatoren und dem Benachteiligungsindex

Ortsteil/ WiN-Gebiet
Benachteilungs-index 2007
Benachteilungs-
index 2009
Ausländer-
Status 2011
Sozialhilfe-
Status 2004
Hartz IV-
Status 2011
Blumenthal
16
19
13
14
11
Ellenenerbrok
27
36
35
17
29
Hemelingen
11
10
6
17
17
Oslebshausen
19
8
23
12
19
Blockdiek
17
23
14
7
9


Nach den Zahlen für 2011 weisen damit Blockdiek und Blumenthal erheblich höhere Anteile von Hartz IV-Empfängern und Ausländern auf als etwa Hemelingen.

Dabei sind im Fall von Blumenthal noch zwei Besonderheiten zu berücksichtigen. Zum einen ist hier ein relativer Anstieg der Hartz IV-Empfänger festzustellen und zum anderen erhalten Geduldete, wie sie besonders häufig an der George-Albrecht-Straße wohnen, Transferleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, werden also mit diesem Indikator gar nicht erfasst.

Während hier nach den Einzeldaten für den wichtigsten Indikator, dem Anteil der Sozialhilfeempfänger, zwischen 2004 und 2011 eine eindeutige relative Verschlechterung eingetreten ist, wird dieser Tatbestand in den Werten des Bremer Benachteiligungsindexes nicht erkennbar.



Einfacher Index, eindeutige Problemidentifikation


Beschränkt man sich ausschließlich auf die drei wichtigsten Problemindikatoren, also die Anteile der Hartz IV-Bezieher, der Arbeitslosen und der Ausländer, zeigt sich ein deutlich anderes Bild. Bei einer Gleichgewichtung wird Blumenthal dann zu einem der besonders belasteten Gebiete in Bremen, das mit erheblich mehr Recht in ein städtebauliches Förderbauprogramm aufgenommen werden müsste als die für Bremen so klassischen WiN-Gebiete Neue Vahr, Lüssum oder Hemelingen.


Rangplätze der mit sozialen Problemgruppen stark belasteten Bremer Ortsteile nach verschiedenen Indikatoren und einem aggregierten Index


Ortsteil
Rang
Rang Hartz IV
Rang Arbeitslosigkeit
Rang Ausländer
Ohlenhof
1
3
1
2
Gröpelingen
2
1
2
5
Lindenhof
3
5
3
3
Tenever
4
2
4
8
Grohn
5
15
5
1
Kattenturm
6
8
8
11
Blumenthal
7
11
7
13
Neue Vahr Nord
8
4
14
15
Hemelingen
14
17
25
6
Lüssum
24
13
15
43


Nach diesen Daten der amtlichen Statistik ist, wenn man nach einfachen Kriterien und für den üblichen Teilraum eines Ortsteils auswertet, Blumenthal ein Gebiet, dass mindestens ebenso „benachteiligt“ ist wie eine Reihe von anerkannten WiN-Gebieten. Lediglich durch die subjektive Komposition von Baublöcken und einen Index, von dem niemand sagen kann, was er tatsächlich misst, steht Blumenthal rechnerisch besser da. Nur ändert das nichts an der hohen Arbeitslosenquote sowie den überdurchschnittlichen Anteilen von Hartz IV-Empfängern und Ausländern. 
Blumenthal ist somit ein lokalpolitisch benachteiligtes Gebiet unter den gesellschaftlich benachteiligten Gebieten Bremens.


                                   Verschläge mit Reifen auf dem Parkplatz



Die George-Albrecht-Straße in statistischer Sicht


Vermutlich wegen der erforderlichen Abstimmung zwischen dem Bau- und Sozialressort spielt diese Ortsteil-Perspektive bei der weiteren Diskussion keine Rolle. Vielmehr konzentriert sich die Sozialbehörde auf den engeren Bereich der George-Albrecht-Straße und einige angrenzende Baublöcke.



Um die Situation dort zu sondieren, hat die Sozialbehörde bei einem Stadtforschungsinstitut eine empirische Untersuchung in Auftrag gegeben, um exaktere Informationen über die soziale Situation im Umfeld der George-Albrecht-Straße zu erhalten. Dabei handelt es sich um die Bewohner der Gebäude zwischen der Mühlenstraße, Kapitän-Dallmann-Straße, George-Albrecht-Straße und Fresenbergstraße.

Kern dieser Auswertung sind dabei die veröffentlichten Daten der amtlichen Statistik für den Baublock 531011.

Vergleicht man diesen Raum mit den Werten von Blumenthal insgesamt und dem Baublock 533055 im WiN-Gebiet Lüssum-Bockhorn werden einige gravierende Unterschiede deutlich (siehe Tabelle im Anhang), die die George-Albrecht-Straße schon allein nach diesem begrenzten Datensatz als ein Wohngebiet ausweisen, das sich in seiner Problemlage sehr deutlich von anderen unterscheidet.


Das als Vergleichsquartier gewählte Gebiet ist hingegen mit dem 1966 gebauten Wohnsilo, in dem rund 180 Haushalte leben, ist hingegen ein typisches Beispiel für die Bremer Großsiedlungen, wo Leerstände und eine Vielzahl sozialer Probleme zu Korrekturmaßnahmen führten, aus denen das WiN-Programm entstanden ist.


                                Hochhaus an der Bürgermeister-Kürten-Straße

Alters- und Familienstruktur



Bereits ein Blick auf die Alters- und Familienstruktur macht die George-Albrecht-Straße zu einem für die heutige Zeit demografisch untypischen Baublock, denn hier ist die Bevölkerung deutlich jünger, leben kaum Alleinerziehende und findet man noch viele kinderreiche Familien. So ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung unter 18 Jahre alt, während es im Stadtbezirk Blumenthals insgesamt nur 17,4 % sind.

Da auch Menschen, die 65 Jahre und älter sind hier relativ selten sind, liegt das Durchschnittsalter im Baublock „George-Albrecht-Straße“ um 12 Jahre unter dem im gesamten Stadtbezirk. Im Hochhausviertel ähneln die Werte hingegen stärker dem Blumenthaler Durchschnitt, allerdings mit einer deutlichen Ausnahme. Das sind die Einpersonenhaushalte, die hier praktisch in jeder zweiten Wohnung leben und damit vermutlich das mit Einsamkeit und Anonymität verbundene Image dieser Gebäude prägen.

Man kann an der George-Albrecht-Straße somit ein Gebiet finden, in dem der demografische Wandel anscheinend nicht stattgefunden hat, wo man also eine Alters- und Familienstruktur findet, die es vor Jahrzehnten auch noch in vielen anderen Teilen Deutschlands gegeben hat.



Wohndauer und Migrationsstatus



Diese demografischen Besonderheiten sind weniger durch den Abbau industrieller Arbeitsplätze in Blumenthal entstanden, sondern insgesamt „importiert“ und über den Wohnungsmarkt zugeteilt worden, wie der extrem hohe Ausländeranteil von 58% gegenüber nur 11, 2 % in Blumenthal insgesamt zeigt. 

Bei der Beurteilung der aktuellen Situation muss auch die relativ geringe durchschnittliche Wohndauer von gut 7 Jahren beachtet werden, wenn man sie mit der an der Bürgermeister-Kürten Straße und vor allem in Blumenthal insgesamt vergleicht, wo sie mit 11,4 bzw. 14,2 erheblich höher liegt.

Ebenso fällt auf, dass mehr als Hälfte der Bewohner einen Migrationshintergrund hat, der bei den unter 18-jährigen sogar auf 88,6 % ansteigt. Dieser Baublock hebt sich somit als Migrantenquartier mit hoher Mobilität von seiner Umgebung ab. 


Erwerbsbeteiligung und Transferstatus


Das ist zwar schon eine Reihe von Kennzeichen eines Ghettogebiets. Ihr besonderes Gewicht als Problembelastungen erhalten sie jedoch erst durch die von der Vergleichsregionen extrem abweichende Einkommenssituation; denn an der George-Albrecht-Straße lebt nur gut jeder fünfte Einwohner im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 65 Jahren, von einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Die anderen Indikatoren der amtlichen Statistik über Transferzahlungen beziehen sich auf Zahlungen nach dem SGB, die jedoch Flüchtlinge und Asylsuchende nicht beziehen, da sie Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten. Diese Zahlen zeigen daher nur sehr bedingt die tatsächliche Situation an der George-Albrecht-Straße.


Hierzu hat die Sonderauswertung des Forschungsinstituts festgestellt, dass in den vergangenen fünf Jahren die Anzahl der Migranten in der George-Albrecht-Straße deutlich zugenommen hat und an der George-Albrecht-Straße 75 Prozent der Bewohner von Transferleistungen leben, während es zusammen mit den angrenzenden Baublocks immer noch über die Hälfte der Bewohner ist. Daran sind Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu etwa 50 % beteiligt.

Das sind alles Merkmale, die den Baublock George-Albrecht-Straße als ein soziales Ghetto ausweisen, obwohl in der amtlichen Statistik nicht einmal alle relevanten Daten abgefragt werden. Das gilt vor allem für die ethnische Zugehörigkeit. So tauchen Begriffe wie Roma und Mhallamiye gar nicht auf, da die amtliche Statistik nur das Herkunftsland erfragt. Da beide Ethnien keinen eigenen Staat besitzen, erhält man so die Angaben ehemaliges Jugoslawien, womit vor allem das Kosovo gemeint ist, und Türkei, da viele Mhallamiye während des Bürgerkriegs im Libanon ohne Pässe als Staatenlose nach Deutschland gekommen sind und hier ihrer früheren Heimat in der türkischen Provinz Mardin zugeordnet werden.


Blumenthal in Bewohnersicht


In der jetzt vorgestellten Studie wurden diese Daten der amtlichen Statistik durch die Auswertung einer Befragung ergänzt, wobei jedoch nicht deutlich wurde, wer überhaupt interviewt worden ist. Nach den Veröffentlichungen in der Lokalpresse wurden so Aussagen veröffentlich, die sich kaum von den bereits vorhandenen Informationen unterscheiden und daher in der Sitzung mit dem Hinweis: „Das wissen wir alles“ kommentiert wurde.

Das gilt nicht zuletzt für die Überschrift, die für einen dieser Artikel gewählt wurde: Auf „Angst, Armut und wenig Perspektiven“ wurde dort per Schlagzeile hingewiesen und von vielen 
Blumenthalern gesprochen, die sich als „Abfalleimer der Stadt Bremen“ fühlen.

So wurden in einem Untersuchungsgebiet, das von der Flethestraße bis zum Busbahnhof Ständer reicht, Gespräche mit Alteingesessenen und neuen Bewohnern des sozialen Brennpunkts, aber auch mit Menschen und Organisationen geführt, die sich von Berufs wegen auskennen, so etwa Polizisten, Erzieherinnen und dem Verein Bremer Integrationshilfen (Brigg), der seinen Sitz an der Landrat-Christians-Str. hat. (Denker, Umfrage)

Als Hauptprobleme der Bewohner werden unter anderem Armut, fehlende Arbeit, unklarer Aufenthaltsstatus, ethnische Konflikte, fehlende soziale Mischung, Sprachbarrieren, schlechte Bildungschancen und fehlende Angebote für auffällige Jugendliche benannt.

Auch die Wohnsituation scheint an vielen Stellen durch Schimmel, Dreck, fehlende Briefkästen und unklare Vermietungsverhältnisse kaum zumutbar.
Hinzu kommt die Stigmatisierung der gesamten Straße, die als Adresse keine neutrale Visitenkarte ist, sondern bei der Suche nach einer anderen Wohnung oder einem Arbeitsplatz ein deutliches Hindernis darstellt.

Relativ neu ist hingegen ein Hinweis auf „Spielsucht“, die ebenfalls für etliche Bewohner ein Thema sein soll.

Auf diese Selbstwahrnehmung der zugewanderten Bewohner reagieren die übrigen Blumenthaler mit einer 
latenten Angst und dem Wunsch, dieser Gegend den Rücken zukehren. So möchte man nicht mehr im Dunkeln die eigenen Wohnung verlassen und versucht, eine neue Wohnung außerhalb des Brennpunktes George-Albrecht-Straße zu bekommen. Das führt zu sinkenden Mietpreisen und damit zur weiteren Zuwanderung von Mietern, die nur über ein geringes Einkommen verfügen.

Erklärtes Ziel ist der Sozialbehörde es jetzt, die Menschen in die Lage zu versetzen, ihr Leben eigenständig zu leben, Familien stark zu machen, Vertrauen zu fördern, das Image zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und Chance für Kinder zu eröffnen. Dazu sollen auch bürokratische Hürden abgebaut werden. „Es besteht Handlungsbedarf“, erklärte so ein Vertreter des Sozialressorts für dem Blumenthaler Beirat im Juni 2013 Offensichtliches und bereits mehrfach Gehörtes. (BLV) 




                                 Spielsalon an der Mühlenstraße



Politik und Planung mit der Filterbrille

Die Zahlen für Blumenthal und die George-Albrecht-Straße sprechen eine eindeutige Sprache, die allerdings anscheinend von den Entscheidungsträgern in Bremen nicht verstanden wird. Oder will man sie möglicherweise gar nicht zur Kenntnis nehmen und die bei vergleichbaren Problemlagen sonst üblichen Schlussfolgerungen ziehen? 

Blumenthal mit der George-Albrecht-Straße ist ein Gebiet, das nach den üblichen Kriterien mindestens ebenso belastet ist wie eine Reihe der WiN-Gebiete, in die Fördergeld fließen. Eine derartige Beachtung und finanzielle Förderung müsste daher auch hier erfolgen, zumal von einer eher negativen Entwicklung ausgegangen werden muss.

Allerdings will die Bremer Sozialbehörde hier neben dem sozialen kein ethnisches Problem erkennen, obwohl hier offensichtlich nicht ohne die Mitwirkung der Behörden mit den Roma und Mhallamiye zwei ethnische Gruppen konzentriert untergebracht wurden, die weltweit ihre eigene Kultur als Minderheit verteidigen, da sie über keinen eigenen Staat verfügen.

Das führt zwangsläufig zu einer anderen Ausgangssituation als bei deutschen Hartz IV-Empfängern oder Ausländern, die ohne Vorbehalte Teil der deutschen Mehrheitskultur sein wollen.



Quellen:

Brandt, Michael, SPD will Quartiersmanager für das Problem-Umfeld / Sozialer Treffpunkt soll in der Mühlenstraße entstehen. Konzept für die George-Albrecht-Straße, in: Weser-Kurier vom 27.11.2012.

Denker, Christina, Win-Gebiet Blumenthal: Sozialbehörde bereitet Ausschreibung vor / Arbeitsbeginn in diesem Sommer – Suche nach Quartiersmanager beginnt, in: Weser-Kurier vom 7.6.2013.

Dies., Umfrage in Blumenthal: Angst, Armut und wenig Perspektiven, in: Weser-Kurier vom 12.06.2013.

Dies., Geliebt und kritisiert: Der Betonriese an der Bürgermeister-Kürten-Straße sollte bereits abgerissen werden. Leben im Hochhaus, in: Weser-Kurier vom 6.8.2013.

Drieling, Regina, Bestandsanalyse im Quartier. Wilfried Wojke aus dem Bremer Sozialressort stellte Ergebnisse zum Umfeld der George-Albrecht-Straße vor, in: BLV vom 12.6.2013.

Niemann, Sonja, Ein Brennpunkt in Zahlen. Sozialressort hat Bestandsanalyse zur George-Albrecht-Straße und umzu vorgelegt, in: Weser Report vom 12.6.2013.

NN, Junggesellenwohnheim wird doch abgebrochen. Senator Franke widerrief seine eigene Anordnung, in: Norddeutsche vom 29.9.1979.


NN, Straßennamen erzählen Geschichten, in: Sir Charles, 15 (Juni 1991), S. 7.                                                                               
NN, George-Albrecht-Straße. BWK verkauft Häuser, in: Sir Charles, 38 (September 1998), S.7 

Sander, Matthias, Gewalt und Integrationsprobleme. Blumenthaler schlagen Alarm, in: Weser-Kurier vom 20.11.2012.



Anhang:

Die Sozialstruktur im Baublock „George-Albrecht-Straße“


Merkmal (Werte in

der Regel in %)

Baublock 531011 (2010)
Baublock 531011 (2012)
Baublock
531055
(2012)
Stadtbezirk Blumenthal
(2010)
Einwohner
500
442
749
31.207

Altersstruktur





unter 6 Jahre alt
10,2
10,0
6,8
5,0
unter 18 Jahre alt
35,2
33,7
21,8
17,4
über 65 Jahre alt
12,0
11,1
14,0
22,2
Durchschnittsalter
32,1
32,4
39,0
44,1
Haushaltsstruktur




Einpersonenhaushalte
33,1
38,0
49,3
41,9
Haushaltsgröße
3,17
2,89
2,09
2,1
Haushalte mit Kindern
44,8
41,5
23,4
20,6
Alleinerziehende
(Haushalte mit Kindern)
16,9
20,3
28,6
28,4

Migration und Mobilität





Wohndauer
7,3
7,2
11,4
16,1
Mobilitätsquote
 44,9
51,4
32,6
22,7
Migrationshintergrund
70,0
70,8
49,0
26,7
Migrationshintergrund
unter 18 Jahre
88,6
88,6
69,9
47,0
Ausländer
58,0
59,0
21,9
11,4
Aussiedler
1,0
0,7
11,1
7,4
Türkische Migranten
16,8
14,5
21,5
9,1
Türken
12,2
9,7
11,5
5,2
GUS-Migranten
0,6
0,5
10,8
5,1

Transferzahlungsstatus





Hilfebedürftige SGB II
40,7
43,7
41,5
22,1
Hilfebedürftige SGB II
unter 18 Jahre
43,8
44,4
50,7
32,9
Erwerbsfähige Hilfebedürftige
35,4
36,1
38,4
19,0
Ausländische Hilfebedürftige
26,3
23,7
39,8
33,3
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (15-65)
21,8
20,5
34,9
49,4
Arbeitslose
45,8
49,0
37,6
19,0

Wohngebäudestruktur (1987)





Wohnungen je Wohngebäude
3,8

7,3
2,1
Fertigstellungsjahr
1958-62

1963-8
1958-62
Quelle: Statistisches Landesamt Bremen


  (Aktualisierte Fassung vom 11.12.2013 mit Daten für 2012)
  

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